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Barrieren reduzieren mit Actionbound

Immer wieder werden wir von Actionbound mit einer Frage unserer Nutzer:innen konfrontiert. "Ist Actionbound eigentlich barrierefrei?" Hier der Blogbeitrag dazu, der die Frage beantwortet und Tipps und Tricks bietet, wie man Barrieren reduzieren kann. Wir sind also nicht komplett barrierefrei, dennoch bietet unsere Software Anknüpfungspunkte, wie man Barrieren einfach reduzieren und die Inhalte zielgruppengerecht gestalten kann.

Schauen wir uns das Ganze also ein bisschen genauer an:

Mit Actionbound lassen sich individuelle Routen, Rallyes und Spiele erstellen. Die Inhalte werden von den Ersteller:innen in unserem Bound-Creator gefüllt. Die Spieler:innen spielen den Bound dann auf ihren technischen Endgeräten. Je nach Zielgruppe ist es wichtig, die eigenen Inhalte so aufzubereiten, dass es verständlich ist und im besten Falle natürlich Spaß macht.

Actionbound ist für ALLE da! Inklusion ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft, der das Ziel hat, gleiche Teilhabe- und Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten. Das gilt auch im Bereich digitales Lernen.

Hier findest du konkrete Anwendungstipps:

LESEN

Die Inhalte der Bounds können vorgelesen werden. Zu Beginn des Bounds kann eine Person ausgewählt werden, welche die Inhalte der Gruppe vorliest. Oder es gibt eine Spielleitung, die für das Vorlesen zuständig ist.

Eine gute Möglichkeit für Einzelspieler:innen wäre es, die Texte laut für sich vorzulesen und beispielweise mit kreativen Aufgaben Übungsvideos von sich machen. So kann man den Leseerfolg im Nachgang in den Ergebnissen einsehen.

Eine Vorlesefunktion in der App gibt es leider nicht. Die Texte können jedoch in der Entwicklungsphase von Ersteller:innen des Bounds eingesprochen und per Audiodatei in die einzelnen Elemente integriert werden. So haben Spieler:innen die Möglichkeit die Texte zu hören und gleichzeitig zu lesen. Gegebenenfalls könnten die Texte auch von professionellen Sprecher:innen eingesprochen werden. So wird der Bound gleichermaßen auf auditiver Ebene erlebnisreich.

Generell bei den Texten ist es sinnvoll, auf Folgendes zu achten:

  • Einfache Sprache
  • Kurze Sätze
  • Absätze nach jedem Satz
  • Nicht zu viele Sätze in einem Element
  • Wörter und Sätze durch Mardown-Formatierungen hervorheben

Mit unserem Extra-Feature, dem Bound-Styler hast du zusätzlich die Möglichkeit, Schriftarten und Hintergrundfarben individuell zu ändern. Wenn dich das Thema mehr interessiert, dann schau doch mal hier vorbei.

HÖREN

Nutze die Sinne deiner Spieler:innen und lass sie deine Inhalte auditiv wahrnehmen. Gönne den Augen eine kleine Ruhepause und nutze die Möglichkeit, Audiodateien hochzuladen. Sprich nicht nur Texte ein, wie bereits oben beschrieben, sondern verwende Geräusche oder Musik.

Mit der Untermalung von Geräuschen und Musik kannst du deine Audioaufnahmen ganz einfach aufwerten. Verwende bei Quizaufgaben die Möglichkeit, Geräusche einzufügen. Du kannst zum Beispiel erfragen, um welches Geräusch es sich handelt oder mit Geräuschen antworten lassen. Du findest viele lizenzfreie Geräusche im Internet zum kostenfreien Download. Alternativ kannst du mit deinem Smartphone Geräusche und Sprachnachrichten ganz einfach aufnehmen und in deine Mediathek hochladen. Probiere diese Möglichkeit doch einfach mal aus!

So machst du es dir mit Audiodateien noch einfacher: Kennst du schon unseren nativen Audioplayer? Wir haben einen ganzen Blogartikel über dieses Feature verfasst. Mit dieser Einstellung kannst du zum Beispiel die Wiedergabegeschwindigkeit anpassen. Zusätzlich hast du die Möglichkeit, dass im Standby-Modus die Dateien dennoch abgespielt werden. Kein Abbrechen mehr. Falls dich das Thema mehr interessiert, dann klicke doch mal hier.

ZEIGEN & ZEIGEN LASSEN

Verwende bei der Gestaltung deines Bounds Bilder, Illustrationen, Videos, Audiodateien etc. Sei bei der Gestaltung kreativ und vermeide Textwände. Zeige deiner Zielgruppe deine Inhalte. Oder fast (noch) besser:

Lasse dir deine Inhalte von deiner Zielgruppe zeigen! Verwende das Element Aufgabe und lasse deine Spieler:innen kreativ werden. Wie sehen sie die Stadt? Was ist ihr Lieblingsort? Mit Foto- & Videoaufgaben kannst du deine Spieler:innen direkt ansprechen und mit Aufgaben in das zu Vermittelnde einbeziehen. Wenn der Bound zu Ende gespielt wird und die Dateien hochgeladen werden, hast du als Ersteller:in die Möglichkeit die Dateien in deinen Einstellungen zu finden. Kreiere eine Collage aus den Bildern und lass das Erlebte nachwirken.

INKLUSIONS-BOUND ZUM AUSPROBIEREN

Du möchtest mal ausprobieren, wie so ein Bound aussehen könnte? Dann klick dich doch mal durch unseren Beispielbound. Hier leitet dich die kleine Figur Emil Einfach durch den Bound und erklärt dir die einzelnen Elemente mit Fokus auf das Thema Inklusion. Lade dir die Actionbound-App kostenfrei herunter und scanne den Startcode hier unten auf der Seite.


Viel Spaß beim Ausprobieren und Entwickeln von deiner Bound-Idee. Wir freuen uns immer sehr über Verlinkungen. Hast du ein tolles Bound-Projekt? Dann schreib uns doch mal! :)

Actionbound Schultage 2021

Drei Nachmittage rund um den Einsatz von Actionbound im Bildungswesen

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Wir von Actionbound sind begeistert, dass schon so viele Menschen unsere App bei ihrer Arbeit mit Schülern und Schülerinnen nutzen. Daher haben wir uns vom 9. bis 11. November die Zeit genommen, mit Menschen im schulischen und außerschulischen Bereich in Austausch zu treten.

Unser Ziel war es, mit Lehrenden und Personen in und um Schule ins Gespräch zu kommen, um ihre Bedürfnisse und die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe, der Schüler:innen, besser kennenzulernen. Außerdem woll(t)en wir Mut machen und zeigen, wie leicht es sein kann durch Game-based Learning für Abwechslung im Klassenzimmer zu sorgen. Unsere Referent:innen zeigten in den Best Practice Veranstaltungen, dass ihr dazu weder Programmierer:in oder Game-Designer:in sein müsst. Hier geht es zu den Aufzeichnungen der Beiträge von den Bildungspartnern NRW und Lehrer Florian Albers.

Daneben konnten die Teilnehmenden an einem Crashkurs und offenen Austauschformaten teilnehmen. Inspiration und Hilfen für die Umsetzung von Projekten mit Actionbound in der Schule gab es in zwei Vorträgen von Mitarbeiterinnen der Actionbound Academy: Lotta Krickel erklärte, was Flow ist, warum Spielen wichtig zum Lernen ist und worin sich Gamification und Game-based Learning unterscheiden. Hier geht es zur Aufzeichnung des vollständigen Vortrags. Anna Brauckmann beantwortete mit mediendidaktischen Überlegungen, Planungshilfen und der Vorstellung von verschiedenen Einsatzmöglichkeiten, die Fragen wie Actionbound in der Schule verwendet werden kann und warum das sinnvoll ist. Hier geht es zur Aufzeichnung.

Die drei Nachmittage mit Teilnehmenden aus verschiedenen schulischen und außerschulischen Bereichen empfanden wir als sehr gewinnbringend und hatten viel Spaß. In der Abschlussrunde wurde sich einstimmig für eine weitere Ausgabe der Schultage im kommenden Jahr ausgesprochen. Wir freuen uns drauf!

Game Design – Tipps zur Erstellung von Bounds

Christoph Deeg

In den letzten Jahren hat sich die Bibliothekswelt nachhaltig verändert. Mit der zunehmenden Digitalisierung, dem Aufkommen von Social Media und neuen Medienformen wie eBooks hat sich das Bild der Bibliotheken, ihre Aufgaben und Zukunftsprognosen umfassend erweitert. Mit Gaming und dem mobilen Internet stehen nun zwei weitere Themen auf der Agenda, deren Einfluss auf Bibliotheken noch tiefgreifender sein wird. Standen Social Media und Co. noch für Aktivitäten, welche primär im digitalen Raum stattfanden, geht es nun um eine Neudefinition der Bibliothek als Ort bzw. um die Vernetzung der analogen mit der digitalen Bibliothekswelt. D.h., dass wir darüber nachdenken müssen, wie sich beide Welten – die analoge und die digitale – im Kontext der Bibliotheksarbeit gegenseitig beeinflussen. Im Zuge dieses Prozesses werden vielleicht völlig neue Formen der Bibliotheksarbeit entstehen.

Nutzung von Actionbound in der modernen Bibliothek Nutzung von Actionbound in der modernen Bibliothek.

Ein besonders spannendes Thema ist die Nutzung von Apps erweitert um Spielelemente in der Bibliothek. Ein spannendes Modell ist hier das Projekt Actionbound. Es wurden bereits einige Beispiele bzw. Nutzungsszenarien beschrieben, deshalb möchte ich hier keine weiteren Ansätze präsentieren. Ich möchte vielmehr auf den Prozess der Erstellung der Inhalte eingehen, denn dies entscheidet letztlich darüber, ob der Einsatz ein Erfolg ist oder nicht. Ein wesentliches Element ist dabei Game Design. Wenn Menschen diesen Begriff lesen oder hören, gehen sie oft von visuellen Inhalten aus. Aber Game Design beschreibt keine Grafik, sondern vielmehr die Struktur eines Spiels. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein digitales oder ein analoges Spiel handelt. Man könnte auch sagen, ein gutes Spiel bzw. Spielkonzept funktioniert auch ohne technische Hilfsmittel. Es geht also nicht um die Nutzung einer App an sich, sondern um die Frage, wie diese Technologie zusammen mit einem auf die App, die Inhalte, die Ziele und den Ort abgestimmten Design wirkliche Mehrwerte für die Nutzer bringt.

Nun ist Game Design ein kleines Phänomen. Auf der einen Seite ist Game Design ein sehr komplexes Feld und nicht um sonst bedarf es einer guten Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich, um hier nachhaltige Ansätze zu entwickeln. Auf der anderen Seite ist der Einstieg gar nicht so schwer, denn wir alle sind umgeben von Gaming. Egal wie alt wir sind, wir haben in den meisten Fällen schon eine Vielzahl an Spielen gespielt. Dabei ist es egal ob es sich dabei um digitale oder analoge Spiele wie z.B. Karten- oder Brettspiele handelt. Um einen guten Einstieg zu finden, ist es sinnvoll, selber zu spielen und das Spielen zu beobachten. In diesem Artikel ist es mi nicht möglich, alle Elemente und Herangehensweisen des Themas zu beleuchten, aber ich möchte ein paar Tipps geben, die mir in meiner Arbeit auch immer weitergeholfen haben:

  1. Game Design bzw. Games bestehen aus einer Vielzahl an Parametern. Dazu gehören z.B. Storytelling, Grafik, Mechaniken, Regeln, Sound, Technologien. Sie brauchen kein Feuerwerk aber Sie sollten überlegen was Sie wie nutzen und auch warum Sie etwas weglassen, und wie dies dann kompensiert wird
  2. Nicht jedes Spiel benötigt eine aufwendige Grafik, aber Sie sollten überlegen, wie es „aussehen“ soll. Dies betrifft sowohl die App als auch den Ort, an dem das Spiel gespielt wird. Wenn Sie in der Bibliothek eine solche App nutzen wollen, dann sollte die Bibliothek als Gaming-Ort funktionieren
  3. Bevor Sie eine Führung o.ä. planen, schauen Sie sich nochmal ganz genau den Ort also die Bibliothek an. Welche Bereiche könnten Teil einer Geschichte werden? Gibt es Bereiche, an denen es etwas lauter werden kann? Haben Sie WLAN welches auch den Zugriff von 30 Geräten parallel ermöglicht?
  4. Überlegen Sie sich eine spannende Geschichte, die nicht nur den gedanklichen Rahmen vorgeben sollte. Es geht vielmehr darum, zwischen den einzelnen Leveln eine Verbindung zu erstellen. Dies ist auch wichtig, wenn das Ganze nur 30 Minuten oder gar noch kürzer dauern soll. Überlegen Sie sich also einen Kontext, in dem es Sinn macht, die Aufgaben, welche Sie für die Teilnehmer vorgesehen haben, auch umzusetzen.
  5. Überlegen Sie sich klare Ziele und ein ebenso klares Feedback. D.h. der Spieler muss wissen wo er steht und warum er was bis wann tun soll.
  6. Überlegen Sie, ob es Helfer gibt – z.B. Bibliotheksmitarbeiter. Kommt ein Spieler nicht weiter, kann er diesen Mitarbeiter um Hilfe bitten.
  7. Überlegen Sie ob es begrenzte Ressourcen gibt z.B. ob man nur 2x im Spiel einen Mitarbeiter fragen kann
  8. Überlegen Sie auch, ob Sie Teams bilden, die das Spiel zusammen spielen. Gemeinsame Erfahrungen sind immer spannender als reine Einzelspiele. In diesem Zusammenhang können Sie z.B. auch intergenerationelle Teams bilden, d.h. Eltern/Lehrer helfen den Schülern
  9. Eine weitere Möglichkeit ist es, das Ganze als Wettbewerb zu spielen. Wettbewerbe sind eine gute Motivation.
  10. Lassen Sie unterschiedliche Wege und Lösungen zu. Nichts ist langweiliger als ein vorgegebenes Szenario, bei dem ich keine Alternativen habe.
  11. Achten Sie darauf, dass Sie den schmalen Grad zwischen zu großem und zu geringem Schwierigkeitsgrad gehen. Zu einfache oder zu schwere Aufgaben sorgen für Frust.
  12. Überlegen Sie sich, ob das Spiel mit oder ohne Begleitung eines Bibliotheksmitarbeiters gespielt werden soll. Und wenn Sie das Spiel durch einen Mitarbeiter begleiten lassen wollen, sollten Sie überlegen, welche Rolle diese Person hat – inkl. einer Rolle in der Story.

Dies sind nur ein paar Tipps, die natürlich nicht alle Fragen beantworten können. Wie gesagt, die Technologie an sich ist irrelevant, aber mit den richtigen Inhalten können Sie etwas ganz besonderes entwickeln. Lassen Sie sich Zeit bei der Entwicklung der Inhalte und probieren Sie einiges aus. Hilfreich ist u.U. eine Einbeziehung der Gamer in den gesamten Prozess. Das kann so weit gehen, dass Sie nur die Ziele/Inhalte einer Bibliotheksführung vorgeben und dann zusammen mit Gamern das Spiel entwickeln. Also: let the Games begin …


Dieser Beitrag ist Teil von „Die Bibliothek spielerisch entdecken mit der Lern-App Actionbound “. Ein Inhaltsverzeichnis finden Sie hier.

88x31.png „Die Bibliothek spielerisch entdecken mit der Lern-App Actionbound“ von Simon Zwick, Cynthia Lengler, Ilka Hamer, Annette Güzelmeriç, Eugenie Schatz, Dörthe Wiethoff, Florian Küpper, Christoph Deeg ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.